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Anica Tomić studierte Vergleichende Literaturwissenschaft, Kroatische Sprache und Literatur an der Universität Zagreb sowie Theaterregie und Radio an der Akademie für Darstellende Künste. Stipendien führten sie an die Amsterdamse Hogeschool voor de Kunsten, die Indiana University of Pennsylvania und sie war Writer in Residence von KulturKontakt Austria in Wien. 1995 gründete sie die Amateurtheatergruppe Theater de femmes, eine der wichtigsten alternativen kroatischen Theatergruppen in den 90er-Jahren, die bis 2003 aktiv war. Zudem unterrichtet sie Schauspiel an der Akademie in Osijek (AUKOS).
Anica Tomić inszenierte zahlreiche Stücke, arbeitete an Autor*innenprojekten in Kroatien und international, leitete zahlreiche Kulturveranstaltungen (European Opera Days, Open Square Day, White Nights, Festival of Lights) und ist in der Vermittlung und als Mentorin tätig. In ihrer Arbeit kollaboriert sie regelmäßig mit der Autorin Jelena Kovačić. Sie schafft Überschreibungen und Neubearbeitungen von klassischen Werken und realisiert Autor*innenprojekte über sozial marginalisierte Individuen und Gruppen und die Stellung von Frauen. In ihren Produktionen hinterfragt sie den komplexen Repressionsapparat gegen marginalisierte Gruppen und die dahinterliegenden sozio-ökonomisch und politischen Prinzipien, die Frustration, Intoleranz, Angst, Fremdenfeindlichkeit, Gewalt und Misogynie hervorbringen. Darüber hinaus engagiert sie sich im Kampf um Menschenrechte und die Rechte von Frauen und Kindern. In diesem Zusammenhang gründete sie die Initiative #SPASIME, die das Thema häuslicher Gewalt öffentlich zur Sprache bringt.
Für ihre Arbeiten wurde Anica Tomić mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet, darunter der Kroatische Theaterpreis, Marula-Preis, Mali-Marulić-Preis, Assitej-Preis, Golden Firebird Award, Veljko-Maričić-Preis, Grand Prix Italia und der Jurislav-Korenić-Preis.
Spielzeit 2022.2023:
„Zur schönen Aussicht“ Komödie in drei Akten von Ödön von Horváth, Regie: Anica Tomić