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Michael Martinelli
Daniel Bäck / Videoproduktion www.backlight.at

Zur-schönen-Aussicht_Ensemble_157_c_Lex-Karelly
Maximiliane Haß
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Michael Martinelli
Daniel Bäck / Videoproduktion www.backlight.at

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Maximiliane Haß

Zur schönen Aussicht

Komödie in drei Akten von Ödön von Horváth

Inhalt

„Zur schönen Aussicht“ heißt das morbide Hotel am Rande eines Dorfes in den Bergen, dessen Fassade bröckelt und dessen Personal aus Männern mit zweifelhafter Vergangenheit besteht. Ein seltsamer Haufen an gescheiterten, angeschwemmten, gestrandeten Existenzen hat sich dort wie in einem Zufluchtsort verschanzt. Neben dem kleinkriminellen Kellner Max, der teils barfuß bedient sowie dem windigen Chauffeur Karl, der mindestens ein Menschenleben auf dem Gewissen hat, fungiert Strasser, ein abgesetzter Offizier und abgehalfterter Schauspieler, als Direktor des Hotels. Sie alle eint latente Geldnot, Wetterkapriolen vergraulen die Kundschaft, die Saison läuft schlecht – Krise, wohin man blickt, das Hotel steht kurz vor dem Bankrott.

Dementsprechend abhängig ist die Schicksalsgemeinschaft von ihrem einzigen zahlenden Dauergast, der Baronin Ada Freifrau von Stetten. Die zahlungskräftige Dame weiß ihr Privileg zu nutzen: Zur Befriedigung ihrer sexuellen und emotionalen Bedürfnisse hält sie die Männer aus. Und so trinkt sich die Gesellschaft von Einzelkämpfer*innen, deren einzige Gemeinsamkeit ihre prekäre Lebensbehauptung ist, das Leben schön. Ein bisschen unangenehm wird es, als ein Vertreter der Weingroßhandlung auftaucht und die offene Alkoholrechnung beglichen sehen will. Doch richtig kompliziert wird es mit der Ankunft der jungen Christine, Hoteldirektor Strassers Sommerliebe vom vergangenen Jahr. Sie behauptet, ein gemeinsames Kind auf die Welt gebracht zu haben und durch eine Erbschaft zu Geld gekommen zu sein. Schnell steigert sich der Opportunismus ins Unermessliche und das finstere Idyll implodiert …

„Zur schönen Aussicht“ spielt klug und komisch mit der Sicht auf Dinge und Menschen. Wer war, wer ist, wer will der Mensch sein? Wer sieht wen und wie? Ödön von Horváths Text ist eine Krisenkomödie, die uns Abgründe zumutet – seine Figuren handeln brutal und verroht – und doch steckt in ihnen allen eine Sehnsucht nach einem anderen Leben. Als eines der ersten Theaterstücke von Ödön von Horváth 1926 im bayerischen Murnau geschrieben, wurde es erst 1969 am Schauspielhaus Graz uraufgeführt. Über 50 Jahre später kehrt es nun in der Inszenierung der preisgekrönten kroatischen Regisseurin Anica Tomić, die erstmals am Schauspielhaus arbeitet, zurück auf die Grazer Bühne.

 

Schauspielhaus Aktiv
THEATERPÄDAGOGIK Lukas Hoscher

Altersempfehlung: ab 14 Jahren

MITLERNEN
Vorbereitender Workshop
Warm-up
Nachbereitung

Lehrer*innenprobe am 15.03.2023
Fortbildung für Lehrpersonen am 25.03.2023

MITSCHAUEN
Schauklub

MITREDEN
Theaterdialog am 12.04.2023

MITSPIELEN
Spielsamstag am 15.04.2023

Pressestimmen

„Steffi Krautz beeindruckt dennoch als Ada: eine taumelnde De-facto-Majestät in einer ganz und gar verderbten, jedenfalls lächerlichen Männerwelt. Doch dann kommt Maximiliane Haß, groß, blond, engelhaft, fast entrückt, als zweite Frau ins Spiel: als vom Hotelier geschwängerte Christine, die zum Opfer perfiden Männersolidarität zu werden scheint – alle behaupten, mit ihr ebenfalls ein Verhältnis gehabt zu haben –, bevor Gott aus der Theatermaschinerie steigt, materialisiert in Form von 10.000 Mark, die Christine geerbt hat. Das kehrt alles um. Das wirkt.“ (DiePresse.com, Thomas Kramar, 19.03.2023)

„Mit Schwung inszeniert Tomić Horváths Analyse menschlicher Verschlagenheit als Auswuchs patriarchaler Gewalt.“ (Kleine Zeitung / kleinezeitung.at, Ute Baumhackl, 18.03.2023)

„Aus dieser bitteren Komödie formt Tomić ein nicht minder bitteres Sittenbild, in dem sie schonungslos mit den einzelnen Figuren ins Gericht geht. Ein entfesselt aufspielendes Ensemble verleiht diesen nicht gerade liebenswürdige Züge. […] Besonders schön ist diese Aussicht auf eine in mehrfacher Hinsicht bankrotte Gesellschaft nicht, sehenswert ist der Theaterabend aber allemal.“ (Kronen Zeitung / krone.at, Michaela Reichart, 19.03.2023)

„Dramaturgin Jelena Kovačić und Regisseurin Anica Tomić wollen die Wichtigkeit von Solidarität unter Frauen in ihrer Fassung des Stückes aufzeigen. In einem berührenden Schlussbild stehen beide Frauen im Regen. [...] Sie sind, wenn auch nur für einen Moment, aus dem beklemmenden Zustand innerhalb des Hotels entkommen, wo die Schattenseite des menschlichen Charakters so ungefiltert zum Vorschein kommt.“ (kuma.at, Larissa Rexeis, 21.03.2023)

ORT & DAUER
HAUS EINS
Hofgasse 11, A - 8010 Graz
Dauer: ca. 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause
PREMIERE
17. März 2023, HAUS EINS
Medien
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Michael Martinelli
Daniel Bäck / Videoproduktion www.backlight.at

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