Klytaimnestra


nach der Orestie  des Aischylos

Mitarbeit Michael Köhlmeier

Inhalt


Nachts vor den Toren der Stadt. Ein Mann steht Wache und wünscht sich in seiner Schlaflosigkeit nur eines: Veränderung. Die Dinge müssen sich ändern, so wie es ist, kann es nicht bleiben. Aber an wen soll man diesen Wunsch richten? Der Himmel und seine Götter sind fragwürdig geworden. An die Regentin der Stadt? Das ist Klytaimnestra, die Frau von Agamemnon, der mit allen wehrfähigen Männern 10 Jahre zuvor in den Trojanischen Krieg gesegelt ist und für guten Wind seine Tochter Iphigenie geopfert hat. Klytaimnestra hat sich inzwischen einen Liebhaber genommen, wie sollte diese wankelmütige Frau eine gute Regentin sein?



So beginnt die Orestie des Aischylos. Sie erzählt die siegreiche Rückkehr des Agamemnon und seine Ermordung durch Klytaimnestra und ihren Liebhaber Ägist. In Agamemnons Gefolge befinden sich als Kriegsbeute die gefangenen Frauen und Mädchen aus Troja, darunter auch die Seherin Kassandra, die ihren Tod durch Klytaimnestras Hand voraussieht. Elektra, die Zeugin des Mordes an ihrem Vater wird, hasst ihre Mutter und wartet sehnsüchtig auf ihren Bruder Orest, der Blutrache nehmen soll. Er kommt und tötet seine Mutter. Dafür verfolgen ihn die uralten Göttinnen, die Erinyen, zuständig für das Prinzip der Blutrache, das letzte verlässliche Gesetz in unsicheren Zeiten. Doch die Erinyen werden von neuen, jungen Göttern bestochen und umgedreht. Die Veränderung ist da: Am Ende entscheiden die Bürger über das Schicksal von Orest. Verbrechen wird verhandelbar. Der Himmel ist leer, der Mensch trägt die Verantwortung allein.



Die Frauen der Orestie erscheinen in dieser großen „Staatsdichtung“ des Aischylos als Opfervieh, Verrückte oder triebgesteuerte Mörderinnen. Wie sie wurden, was sie sind, erzählen andere Quellen und Stücke.



Gemeinsam mit Michael Köhlmeier, der gleichsam als Anwalt der Klytaimnestra auf Aischylos‘ Dichtung schaut, verfolgt Anna Badora in ihrer Bühnenversion die ungeheuerlichen Schicksale dieser Frauen – beginnend mit dem Tochtermord an Iphigenie, über die Versklavung der Troerinnen bis zur Verwandlung der Rachegöttinnen in die „Wohlmeinenden“ – die Eumeniden.





UNI IM THEATER • SYMPOSIUM ZUR INSZENIERUNG KLYTAIMNESTRA



Thematisch anknüpfend an Anna Badoras Inszenierung Klytaimnestra laden wir Sie wieder gemeinsam mit Irmtraud Fischer und Alexandra Strohmaier zu einem Symposium ein. In Vorträgen und Diskussionen nehmen WissenschaftlerInnen aus verschiedenen Disziplinen Bezug zu ausgewählten Kernthemen von Aischylos‘ Orestie. Mit Beiträgen von Em. o.Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Acham, Dr. Renata Copony, Prof. Dr. Irmtraud Fischer und Ao. Univ.-Prof. Dr. Evelyn Höbenreich.

In Kooperation mit der Karl-Franzens-Universität Graz.



Am Samstag, 25. Mai, 16 Uhr, Salon im 1. Rang, Eintritt frei!



Karten für die Vorstellung Klytaimnestra (19.30 Uhr) müssen separat erworben werden (0316 8000).




 

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