Michael Simon

Bühnenbildstudium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, Performance- und Installationskünstler in New York und 1981 die erste eigene Theaterarbeit Memories Can’t Wait in der Performing Garage, SoHo.

1982–1990 arbeitete er als Bühnenbildner und Lichtdesigner für den Choreographen William Forsythe beim Frankfurter Ballett und für verschiedene Regisseure an Schauspielhäusern in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Wien und Zürich. Mit dem Choreographen Jiri Kylian arbeitet er seit 1988 bis heute für Ballettkompanien u. a. in Den Haag, Stuttgart, Paris, Tokio, New York, Madrid, Melbourne und München.

Seit 1990 arbeitet Michael Simon für die Oper Amsterdam mit dem Regisseur Pierre Audi, u. a. am Monteverdi Cycle, der in Sydney, New York und Los Angeles aufgeführt wurde. 2000 enstand in Zusammenarbeit mit Peter Greenaway und dem Komponisten Louis Andriessen die Oper Writing to Vermeer, aufgeführt in Amsterdam, Adelaide und New York.

Erste Schritte als Regisseur und Autor machte Simon ab 1990 mit Newtons Casino und Römische Hunde, gemeinsamen Projekten mit dem Komponisten Heiner Goebbels am Frankfurter Theater am Turm. Dort entstanden auch Narrative Landscape für einen Sänger/Tänzer und ein Pferd und Real Life, ein a cappella Stück für einen 40 köpfigen Chor. Darauf folgten Inszenierungen von Klassikern wie Fliegender Holländer, Lohengrin, Orfeo, Moses und Aaron, aber vor allem zeitgenössische Musiktheaterarbeiten u. a. am Theater Basel (Die Menschen von Detlef Müller-Siemens), an der Bonner Oper Narcissus von Beat Furrer, von dem er auch Die Blinden in Aachen inszenierte. Dort entstand auch Woyzeck kehrt zurück von Helmut Oehring. 2004 inszenierte Simon die Uraufführung von L’Espace Dernier von Matthias Pintscher an der Opéra Nationale de Paris und 2008 Fashion von Giorgio Battistelli an der Düsseldorfer Oper. Im Mai 2012 wird die Uraufführung von The Outcast von Olga Neuwirth am Nationaltheater Mannheim folgen.

Im Schauspiel sorgte seine Inszenierung The Black Rider in Dortmund 1994 für Furore und wurde zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Es folgten Regiearbeiten an der Berliner Volksbühne, am Wiener Burgtheater, am Staatsschauspiel München und an der Schaubühne Berlin, in Hannover, Dresden und Düsseldorf, wo er zwischen 2000 und 2005 regelmäßig arbeitete, u. a. Shockheaded Peter und Stadt aus Glas. 2006 choreographierte Simon an der Staatsoper München In the country of last things, eine Arbeit für 4 TänzerInnen, Raum und Licht mit Musik von Heiner Goebbels. Seitdem arbeitete er in Basel, Karlsruhe, Köln, Nürnberg, Brüssel und Peking. Am Schauspiel Frankfurt inszenierte er 2010 Cabaret und 2011 Orphée nach dem Film von Jean Cocteau. Eine besondere Beziehung entwickelte Simon zu Texten Shakespeares durch seine Bearbeitungen von Macbeth, Hamlet, Romeo und Julia, Ein Sommernachtstraum und Richard der Dritte. Mit Elfriede Jelineks Ulrike Maria Stuart in Freiburg, Prinzessinnendramen und Winterreise (beide in Karlsruhe) gelangen jeweils besondere Aufführungen.

Simons Lehrtätigkeit umfasst eine Professur für Szenographie von 1998 bis 2004 an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, Dozententätigkeit an der TTPR Singapur 2003 und an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater 2005 und 2007. Seit 2008 leitet er das Profil Bühnenbild Master of Arts in Theater an der ZHdK Zürcher Hochschule der Künste.

Spielzeit 2014/2015:
In der Saison 2014/2015 inszenierte Michael Simon Salome von Oscar Wilde auf der Hauptbühne und gestaltete auch das Bühnenbild.

Spielzeit 2013/2014:
Michael Simon inszenierte in der Saison 13/14 Immer noch Sturm von Peter Handke und gestaltete dafür auch das Bühnenbild.

Spielzeit 2011/2012:
In der Spielzeit 2011/12 inszenierte Michael Simon die Österreichische Erstaufführung von Elfriede Jelineks Rechnitz (Der Würgeengel) (Premiere: 16. März 2012).