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Iris Laufenberg, geboren 1966 in Köln, studierte „Drama, Theater und Medien“ an der Justus Liebig Universität Gießen. Am Schauspiel Bonn arbeitete sie von 1991 bis 1997 als Mitglied der künstlerischen Leitung und Schauspieldramaturgie. 1997 wechselte sie als Mitglied der künstlerischen Leitung und Schauspieldramaturgin ans Bremer Theater. Im Jahr 1996 wirkte sie als Kuratorin und Organisationsleiterin des europäischen Festivals Bonner Biennale, für das sie 2001 bis 2002 die Künstlerische Leitung übernahm. Von 2002 bis 2011 hatte Iris Laufenberg die Leitung des Festivals Theatertreffen der Berliner Festspiele inne, wo sie u. a. die Autor*innenförderung beim Stückemarkt profilierte. Von 2012 bis 2015 war sie als Schauspieldirektorin am Konzert Theater Bern tätig und verantwortlich für die inhaltliche Ausrichtung des Schauspiels am Vier-Sparten Stadttheater Bern. Neben der besonderen Berücksichtigung von internationalen und interdisziplinären Produktionen sowie site-specific-Projekten setzte Laufenberg auch hier den Schwerpunkt auf neue europäische Dramatik und erhielt in diesem Zusammenhang Einladungen zu den Mülheimer Theatertagen (2013 und 2014), dem Heidelberger Stückemarkt und den Berliner Autorentheatertagen (beide 2013).
Seit der Spielzeit 2015.2016 ist Iris Laufenberg Geschäftsführende Intendantin am Schauspielhaus Graz, wo sie den Fokus auf zeitgenössischer Dramatik weiterverfolgt, u. a. durch das von ihr zu Beginn ihrer Intendanz initiierte internationale DRAMA|TIK|ER|INNEN|FEST|IVAL Graz, das von Schauspielhaus Graz gemeinsam mit dem DRAMA FORUM von uniT und unterstützt vom Deutschen Literaturfonds e.V. jährlich ausgerichtet wird. Überdies setzt sich hier die internationale Zusammenarbeit sowie die Förderung junger Talente fort.
Das Schauspielhaus wird seitdem kontinuierlich zu einschlägigen Festivals eingeladen (beispielsweise zum Heidelberger Stückemarkt 2016 mit „lupus in fabula“ von Henriette Dushe, 2019 mit „Erinnya“ von Clemens J. Setz, 2020 mit „jedermann (stirbt)“ von Ferdinand Schmalz oder zu den Mülheimer Theatertagen 2020 mit der Uraufführung von „Bookpink“ von Caren Jeß) und ist seit 2019 Partnertheater der Autorentheatertage am Deutschen Theater Berlin.
In Iris Laufenbergs Intendanz war das Schauspielhaus zudem jährlich beim Nestroy-Theaterpreis vertreten, darunter erhielt Julia Gräfner für die Darstellung des Caliban in William Shakespeares „Der Sturm“ (Regie: Stephan Rottkamp) im Jahr 2016 den Preis als „Bester Nachwuchs“. Im Jahr 2020 war Florian Köhler für seine Rolle als Frau Zittel in Thomas Bernhards „Heldenplatz“ (Regie: Franz-Xaver Mayr) als „Bester Schauspieler“ nominiert. Sowohl „Kasimir und Karoline“ (Regie: Dominic Friedel) in der Kategorie „Beste Bundesländer-Aufführung“ 2016 als auch Claudia Bossards Inszenierung von „Die Physiker“ im Jahr 2020 war als „Beste Bundesländer-Aufführung“ nominiert.
Iris Laufenberg verfolgt eine interdisziplinäre und genreübergreifende Zusammenarbeit sowie die Erweiterung klassischer Theaterformen, etwa durch die Gründung und Etablierung der Bürger*innenbühne am Schauspielhaus Graz oder durch die langjährige Zusammenarbeit mit Nikolaus Habjan („Böhm“ von Paulus Hochgatterer und von und mit Nikolaus Habjan war ebenfalls als „Beste Bundesländer-Aufführung“ 2018 nominiert) und mit Jan-Christoph Gockel, mit dem zwei ebenfalls mit dem Nestroy-Theaterpreis ausgezeichnete Arbeiten entstanden: „Der Auftrag: Dantons Tod“ nach Heiner Müller und Georg Büchner und das Theaterprojekt „Die Revolution frisst ihre Kinder!“, das außerdem zu den Autorentheatertagen ins Deutsche Theater Berlin eingeladen wurde und zudem beim africologneFESTIVAL 2019 zu sehen war. Beide Produktionen und die Reise mit dem Ensemble des Schauspielhaus Graz nach Burkina Faso im Oktober 2018 begründeten den gleichnamigen Spielfilm, der am 25. Oktober 2020 bei der Viennale – Vienna International Film Festival im Rahmen der Kollektion Diagonale’20 – die Unvollendete seine Uraufführung feierte.
Iris Laufenberg ist seit Oktober 2017 im Board of Directors der ETC (European Theatre Convention) tätig und wurde im November 2019 einstimmig zur Vizepräsidentin des Vorstands gewählt.