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Österreichische Erstaufführung
Henriette Dushe
Regie Claudia Bossard
„lupus in fabula“ ist gleich zweimal als Gastspiel in Deutschland geladen: bei den Autorentheatertagen des Deutschen Theaters in Berlin sowie beim Heidelberger Stückemarkt; bei letzterem wetteifert das Stück um den „Nachspielpreis“.
Ein Vater liegt im Sterben und seine drei Töchter versammeln sich ein letztes Mal an seinem Bett. Die Älteste hat ihr eigenes Leben aufgegeben, um den Vater zu pflegen, musste hautnah miterleben, wie er wieder zum bedürftigen Kleinkind wurde und feilt bereits an seiner Grabrede. Die Mittlere ist eben Mutter geworden und will nicht wahrhaben, dass der Tod nicht aufhaltbar ist, weswegen sie der unerträglichen Realität fantastische Träumereien entgegenstemmt. Die Jüngste hadert mit ihrer beruflichen wie privaten Erfolglosigkeit und ist unfähig, Zugang zu ihren Gefühlen zu finden. Am Sterbebett des Vaters werden schöne und schmerzvolle Erinnerungen wachgerufen, reißen alte Wunden wieder auf, ringen die drei Schwestern um Fassung, Worte, Trost. Jede wird mit ihrem Verhältnis zum Vater, zueinander, aber auch zu ihrer eigenen Lebenssituation konfrontiert – und vor allem mit der Endlichkeit des Lebens, der Hässlichkeit des Sterbens.
Henriette Dushe hat mit „lupus in fabula“ eine kunstvoll verdichtete Todesfuge geschaffen und greift damit ein Thema aus der Mitte des Lebens auf, das von uns dennoch mehr denn je an den Rand gedrängt und tabuisiert wird. Der Autorin gelingt es, uns behutsam unsere Ohnmacht angesichts von Krankheit und Sterben nahestehender Menschen bewusst zu machen. Der titelgebende „lupus in fabula“ ist wohl der Tod, der lauert, dem man sich stellen muss und von dem es im Stück heißt: „Der Tod, der Tod, der Tod … ist eine blöde Sau.“
REGIE Claudia Bossard
BÜHNE Katharina Trajceski
KOSTÜME Susanne Leitner
DRAMATURGIE Jennifer Weiss
DIE ÄLTESTE Evamaria Salcher
DIE MITTLERE Veronika Glatzner
DIE JÜNGSTE Vera Bommer
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Der Countdown bis zur Premiere mit exklusiven Einblicken in die Proben
„Es diese Ohnmacht, diese letztlich absurde Realitätsflucht, die dieses Werk, subtil und doppelbödig inszeniert von Claudia Bossard, zu einem zutiefst berührenden Ereignis macht. Bravourös und in vielen psychischen Schattierungen durchlebt von Vera Bommer, Veronika Glatzner und Evamaria Salcher. […] Was bleibt, ist die Gewissheit eines großen, nachhaltigen Theaterabends.“ (Werner Krause, Kleine Zeitung, 23. Jänner 2016)
„Einen leisen, berührenden Text der jungen Autorin Henriette Dushe hat Regisseurin Claudia Bossard in HAUS ZWEI des Grazer Schauspielhauses einfühlsam umgesetzt. ‚Lupus in Fabula‘ hatte am Donnerstag Premiere und überzeugte mit starken Darstellerinnen und feinem Humor in der wenig heiteren Situation des Sterbens. […] Regisseurin Claudia Bossard lässt den drei markanten Darstellerinnen viel Raum, fügt die einzelnen Elemente aber doch zu einem stimmungsvollen Ganzen zusammen. Dadurch können Vera Bommer, Veronika Glatzner und Evamaria Salcher gerade in ihrer unsentimentalen, leisen Spielweise berühren.“ (Karin Zehetleitner, APA, 22. Jänner 2016)
„In ihrem eindrucksvollen Text ‚Lupus in Fabula‘ setzt sich Dramatikerin Henriette Dushe mit dem Tod auseinander. Für das HAUS ZWEI hat Claudia Bossard eine reduzierte, eindringliche Fassung geschaffen – mit hervorragenden Darstellerinnen. […] Es ist ein Abend, an dem die Regie neben dem eindringlich poetischen Text die Schauspielerinnen, die die Charaktere in klaren Linien zeichnen, ins Zentrum rückt. Eine Aufführung, die […] tief berührt und noch viel zum Nachdenken mitgibt.“ (Michaela Reichart, Kronen Zeitung, 23. Jänner 2016)
„Regisseurin Claudia Bossard hat die bedrückende Dunkelheit dieses Dramas umschifft, indem sie dem Text gemeinsam mit den drei starken Darstellerinnen Vera Bommer, Veronika Glatzner und Evamaria Salcher eine Vielfalt an Klangfarben entlockt. Experimentierfreudig und geradezu verspielt folgt die Regie den wechselnden Tonarten des Stücks.“ (Hermann Götz, Falter, 27. Jänner 2016)