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Virtuelle Vorstellung mittels VR-Brille (mobil/zuhause)
Johan Harstad
aus dem Norwegischen von Elke Ranzinger
Tom Feichtingers 360°-Inszenierung von „Krasnojarsk: Eine Endzeitreise in 360°“ gewann am 21. November im Theater an der Wien den Nestroy-Theaterpreis 2021 in der Kategorie „Corona Spezialpreis“.
Nachdem eine Katastrophe ungeheuren Ausmaßes nahezu die gesamte Erdoberfläche vernichtet hat, durchwandert ein Anthropologe mutterseelenallein die verbliebene Region zwischen China und Russland. Vor Jahren ist er aus der sibirischen Stadt Krasnojarsk aufgebrochen, wo eine Gruppe von Überlebenden an der Errichtung einer neuen Zivilisation arbeitet – ausgestattet mit dem Auftrag, nach Zeichen von Leben und nach Relikten der verschwundenen Menschheit zu suchen. Täglich funkt er denselben Code nach Krasnojarsk: 4655. Kein Fund von Wert.
Dann, eines Tages, geschieht das Unvorstellbare. Er stößt in der Wildnis auf eine junge Frau, die mit einem Objekt von unschätzbarer Bedeutung unterwegs ist: einem Koffer voller handschriftlicher Berichte, den letzten Zeugnissen einer verloren gegangenen Welt. Diese Begegnung ändert alles. Der Anthropologe trifft eine radikale Entscheidung – doch er ahnt nicht, dass ihm bereits ein Kollege dicht auf den Fersen ist.
Mit „Krasnojarsk: Eine Endzeitreise in 360°“ erwartet Sie ein völlig neues Theatererlebnis, das Sie unmittelbar in die dystopische Welt des norwegischen Autors Johan Harstad eintauchen lässt. Die Inszenierung wurde eigens als 360°-Filmaufnahme produziert und auf einer VR (Virtual Reality)-Brille erlebbar gemacht. Damit entwickeln wir ein Format weiter, das wir in der vergangenen Spielzeit mit der VR-Produktion „Judas (360°)“ bereits erfolgreich erprobt haben.
REGIE Tom Feichtinger
BILDGESTALTUNG / SCHNITT Markus Zizenbacher
AUSSTATTUNG Tanja Kramberger
SET-TON / SOUNDDESIGN / 3D-AUDIO MIX Elisabeth Frauscher
DRAMATURGIE Elisabeth Tropper
MIT Frieder Langenberger, Katrija Lehmann, Nico Link
Wir danken Alexander Nischelwitzer und Gerhard Sprung von der FH Joanneum, dem Freilichtmuseum Vorau und seinen Mitarbeiter*innen, Familie Haspl (Bauernhof Vornholz), dem Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel, Mag. Andrea Lienhardt und Peter Diethart vom Musterhauspark Graz (zenker-hausbau.at) sowie der Familie Hausleitner, die uns für die Dreharbeiten ihr Grundstück in der Weizklamm zur Verfügung gestellt hat: www.weizklamm.at.
Altersempfehlung: 14+
„Ihre [Regisseur Tom Feichtinger und Bildgestalter Markus Zizenbacher] ‚Endzeitreise in 360°‘ ist großes Heimbrillenkino. […] Die künstlich erzeugte Realität bietet das Immersionserlebnis schlechthin: einzutauchen in das Geschehen, in die Landschaft, in den virtuellen und doch so lebensecht wirkenden Raum. […] Das Theaterfilmteam arbeitet da eindrucksvoll mit suggestiven Überblendungen und mit Projektionen […]. […] kann man Erzählexperimente wie dieses nur gutheißen, auch wenn so ein Virtual-Reality-Film natürlich nicht das Live-Erlebnis Theater ersetzen kann. Aber man darf ruhig auch mal die Neugier und das Vermögen der Bühnen loben, mit neuen, intermedialen Technologien und Bildsprachen professionell zu arbeiten und dadurch ihr Repertoire zu erweitern.“ (Süddeutsche Zeitung / sueddeutsche.de, Christine Dössel, 16./17.02.2021)
„Spektakuläre Bildüberblendungen und das noch völlig ungewohnte Erlebnis von 360-Grad-Filmen, in denen man die Perspektive selbst wählen kann, machen ‚Krasnojarsk‘ zu einem aufregenden Erlebnis – und das zu Hause im Bürostuhl.“ (deutschlandfunkkultur.de, Martin Thomas Pesl, 12.02.2021)
„Eine totale Erfahrung. […] Die 360°-Sicht und Dolby-Surround-Ton erzeugen Suspense. Das Gras, die muffige Luft in verlassenen Scheunen reichen bis zur eigenen Nasenspitze heran. Die Bilder überlagern sich: Zeiten, Fantasien legen sich wie Vorstellungen über die Szenen – analog zu dem aus monologischen Modulen bestehenden Text. Klug oktroyiert ist dabei auch die Perspektive. Manchmal hockt man plötzlich am Lagerfeuer.“ (Der Standard / derstandard.at, Margarete Affenzeller, 12./13.02.2021)
„Mit diesem Wechselspiel aus Nähe und Distanz, Mittendrin- und Verlorensein experimentiert Regisseur Tom Feichtinger und lotet in der VR-Vorstellung von ‚Krasnojarsk: Eine Endzeitreise in 360 Grad‘ einige Möglichkeiten von Virtual-Reality-Aufzeichnungen aus. Das hat schon was. […] Doch auch das Thema trifft einen Nerv. […] Die Isolation der beiden Protagonisten, die menschenleere Umgebung, die bedrohliche Umwelt, passt auf ungemütliche Weise zur gegenwärtigen Lockdown-Stimmung.“ (Wiener Zeitung / wienerzeitung.at, Petra Paterno, 15./16.02.2021)
„Das Grazer Schauspielhaus hingegen vermochte mit Tiefgang und Ästhetik zu packen. […] Markus Zizenbacher und Tom Feichtiger haben jedenfalls im Seewinkel und in der Weizklamm einen atmosphärisch enorm dichten Film in Schwarz-Weiß mit raffiniert langsamen Überblendungen gedreht. Man sitzt im Drehstuhl, ist wie hypnotisiert.“ (Kurier, Thomas Trenkler, 15.02.2021)
„Die angestrebte intermediale Begegnung zwischen Theater und Technologie zeigt hier durchaus Erfolge: Regisseur Tom Feichtinger verhandelt im knapp einstündigen Kopfkino nicht nur die von Harstad (allzu) eindringlich gestellte Frage eines möglichen Neubeginns der menschlichen Zivilisation. Es liefert auch Anstöße, Theater neu zu denken.“ (Salzburger Nachrichten, Martin Behr, 13.03.2021)
„Die filmische Umsetzung ist beeindruckend gelungen, über weite Strecken unterstreichen die Schwarz-Weiß-Bilder die Eintönigkeit des Lebens und der Landschaft. Kontrastiert werden sie von bunten Einschüben wie die Schlacht an der Somme im Ersten Weltkrieg, die rotglühend erscheint. […] Unter der Regie von Tom Feichtinger wirken Nico Link und Katrija Lehmann überzeugend in einer technisch ausgefeilten Umgebung. Dieses Projekt beweist, dass durch die coronabedingten Einschränkungen auch spannende neue Wege aufgezeigt werden - und dass das Herz jeder Produktion letztlich die Schauspielerinnen und Schauspieler sind.“ (APA, Karin Zehetleitner, 12.02.2021)
„Kaum hat man das Teil auf- und sich auf einen Drehstuhl gesetzt, fühlt man sich schon in eine andere Welt gebeamt. […] eine virtuelle Rundumrealität auf dem eigenen Bürosessel, wie aufregend ist das denn!“ (Falter, Martin Pesl, 07/2021)
„Für solche existenziellen Fragen finden Regisseur Tom Feichtinger und Bildgestalter Markus Zizenbacher betörende Schwarzweißbilder, die das Dystopische der Erzählung unterstreichen: das Rundum-Video als dunkel lockende Welt. Und doch mag man nicht den Blick von den beiden Protagonisten wenden, von Nico Link und Katrija Lehmann, denen in dieser durchaus überwältigend bebilderten Geschichte von Sehnsucht, Nähe und Enttäuschung das aberwitzige Kunststück gelingt, ein 360-Grad Erlebnis an die Wand zu spielen.“ (Kleine Zeitung / kleinezeitung.at, Ute Baumhackl, 12./13.02.2021)
„Regisseur Tom Feichtinger und sein Team haben daraus ein spannendes 360-Grad-Experiment gemacht, das seine Kraft daraus zieht, das man mit der VR-Brille ganz nah an der Gefühlswelt der Figuren ist. […] Die Kunst, sie bahnt sich ihren Weg!“ (Kronen Zeitung, Christoph Hartner, 13.02.2021)
„Nicht nur die Organisation ist erstklassig, vor allem das Thema ist für die heutige außergewöhnliche Zeit passend ausgewählt. […] Damit ist Bildgestalter Markus Zizenbacher und Ausstatterin Tanja Kramberger eine beachtenswerte Umsetzung der sibirischen Steppenlandschaft gelungen. Regisseur Tom Feichtinger setzt auf nachhaltige Bilder und auf echte Spannung, vor allem aber auf erstklassige Schauspieler. […] Visuell kühn, zugleich poetisch und verstörend, aber auch absurd komisch. […] Mit diesem Format ist es dem Team eindrucksvoll gelungen aufzuzeigen, dass neue Wege jenseits der klassischen Theateraufführung möglich sind.“ (theatrescu.com, Irina Wolf, 14.02.2021)
„Dem Schauspielhaus Graz ist mit der Virtual-Reality-Umsetzung des Stücks ein großer Wurf gelungen. In Lockdown-Zeiten bekommt man ein bildgewaltiges Werk zu sich nachhause geliefert, das die technischen Möglichkeiten des 360-Grad-Mediums gekonnt nutzt. […] Der Text ist eine interessante Parabel auf die Unzulänglichkeiten unserer modernen Gesellschaft, aktuelle Probleme werden unterschwellig angesprochen. Der erhobene moralische Zeigefinger bleibt aber glücklicherweise aus.“ (Radio Soundportal, Michael Fabian, 14.02.2021)
„Sie [die verschiedenen Orte (auf dem freien Feld, in einem Wald, in einer Scheune und so weiter)] verschlagen mir den Atem, alle diese räumlich über mir wabernden Nebelschwaden, die Erde, das Gras, die Textur einer plötzlich hautnahen Holzwand! […] Zu Beginn einer Szene bildet sich direkt über mir und den Figuren ein riesiger Strommast, dessen eiffelturmartige Standbeine sich atemberaubend anmutig nach oben winden und einen unerhört plastischen Blickrahmen ergeben, wenn man den Kopf hin und her dreht. So hyperreal muss Wirklichkeit erst mal werden.“ (Theater der Zeit, Clemens Setz, April 2021)