Trailer

Michael Martinelli 
Daniel Bäck / Videoproduktion www.backlight.at

Judith-Shakespeare_Ensemble_Maximiliane-Haß_Ensemble_165_c_Lex-Karelly
Maximiliane Haß
Trailer

Michael Martinelli 
Daniel Bäck / Videoproduktion www.backlight.at

Judith-Shakespeare_Ensemble_Maximiliane-Haß_Ensemble_165_c_Lex-Karelly
Maximiliane Haß

Judith Shakespeare - Rape and Revenge

Uraufführung

Paula Thielecke
in einer Fassung des Schauspielhaus Graz

KOPRODUKTION MIT DEM DEUTSCHEN THEATER BERLIN

Inhalt

Jahr für Jahr veröffentlicht der Deutsche Bühnenverein eine Statistik, die u. a. Zuschauerzahlen und Inszenierungen einzelner Autor*innen misst. Immer auf Platz eins, sowohl bei der Anzahl der Inszenierungen als auch bei der Zahl der Zuschauer*innen: William Shakespeare.

Damit muss endlich Schluss sein, findet seine Schwester, Judith Shakespeare. Sie ist jung, hat etwas zu sagen und will endlich als Autorin aus dem Schatten ihres Bruders treten. Trickreich verschafft sie sich Zugang zum Theaterdirektor und präsentiert ihm ihre Idee: Ein Theaterstück über den europäischen Urwald will sie schreiben, ein Paradies, in dem das Organische wachsen und vergehen darf. Frauen müssen gefördert werden, findet der Intendant, und denkt sich: Wenn wir nur ihren Nachnamen aufs Plakat schreiben, merkt es vielleicht niemand und der Erfolg ist vorprogrammiert. Sein Auftrag an Judith lautet: Schreib was über Gewalt, Mädchen, damit kennt Ihr Frauen Euch doch aus! Unter Protest setzt sich die Autorin ans Werk und ringt dem Papier einen Text ab, der sowohl mit ihren eigenen Gewalterfahrungen zu tun hat als auch damit, dass Vergewaltigung eine Säule der abendländischen Kultur ist: Lukrezia, Leda, Kallisto, Lavinia, Philomena, Arethusa, Gretchen – überall vergewaltigte Frauen.

„Judith Shakespeare – Rape & Revenge“ ist eines der drei Gewinnerstücke der Autor:innentheatertage 2022 am Deutschen Theater Berlin. Das Stück der Berliner Autorin wurde aus über 160 Einsendungen von einer dreiköpfigen Jury unter Vorsitz des Autors Ferdinand Schmalz ausgewählt und im Rahmen der Langen Nacht der Autor:innen im Juni 2022 in Berlin uraufgeführt – kurz nachdem im Schauspielhaus aufgrund von Corona-Verwerfungen gleich zwei Shakespeare-Stücke direkt hintereinander in HAUS EINS Premiere hatten. Zumindest wird für Judith Shakespeare am Ende alles gut, ein schönes Privileg der Fiktion: Bei Paula Thielecke darf sich das Patriarchat selbst abschaffen und Platz machen für „ein Rudel aktivistischer Revolutionär*innen“, die auf der Bühne ihre Visionen umsetzen.

REGIE Christina Tscharyiski
BÜHNE Sarah Sassen
KOSTÜME Jenny Schleif
DRAMATURGIE Karla Mäder
CHORLEITUNG Almuth Hattwich

JUDITH SHAKESPEARE Maximiliane Haß
CHOR Beatrix Doderer, Miriam Fontaine, Katrija Lehmann, Mathias Lodd, Sissi Noé, Clemens Maria Riegler, Rudi Widerhofer

Schauspielhaus Aktiv
THEATERPÄDAGOGIK Timo Staaks

Altersempfehlung: ab 16 Jahren

MITLERNEN
Nachbereitung
Inhaltliches Warum Up

Pressestimmen

„Bravouröser Zorn: Maximiliane Haß als ‚Judith Shakespeare‘ […] Dass die Berliner Autorin Paula Thielecke ihren preisgekrönten Text über die Mühen weiblichen Aufbegehrens im Theatermilieu ansiedelt, verleiht dem rasanten, witzigen Stück zusätzlichen Scharfblick. […] Dank Christina Tscharyskis [sic!] gewandter Regie wird das nicht zur Nabelschau. Unter kahlen Bäumen und aus einer riesigen goldglitzernden Vulva heraus (Bühne: Sarah Sassen) ringt Maximiliane Haß als grimmige Judith gegen das System, chorisch präzise und lustvoll verkörpert von Miriam Fontaine, Katrija Lehmann, Mathias Lodd, Sarah Sophia Meyer, Sissi Noé, Clemens Maria Riegler, Rudi Widerhofer.“ (Kleine Zeitung/kleinezeitung.at, Ute Baumhackl, 23.10.2022)

„Es ist der verzweifelte, wütende Kampf einer Künstlerin um Anerkennung, die Paula Thielecke in ihrem Stück thematisiert. […] Haß glänzt in der Rolle der Einzelkämpferin, die sich in der Inszenierung von Christina Tscharyiski nicht mit Figuren sondern mit einem Chor an Stimmen (Miriam Fontaine, Katrija Lehmann, Mathias Lodd, Sarah Sophia Meyer, Sissi Noé, Clemens Maria Riegler und Rudi Widerhofer) konfrontiert sieht, der nicht nur mit historisch-verstaubten sondern auch mit modern-queeren Positionen auf Judiths Dilemma reagiert. […] Das Resultat ist eine theatrale Abrechnung mit Klischees, die mittlerweile selbst zum Klischee verkommen ist. Dass Stück und Inszenierung aus diesem Strudel der Stereotype noch so viel bissige und treffsichere Unterhaltung ziehen können, ist also eine echte Leistung.“ (Kronen Zeitung/krone.at, Christoph Hartner, 23./24.10.2022)

„Mit Ironie, vielschichtigen Betrachtungen und derbem Vokabular weist das Drama von Paula Thielecke, das am Freitag Premiere hatte, auf viele Missstände hin. […] Mit grimmigem Humor, Ironie und mitunter hilfloser Verzweiflung kämpft sich Maximiliane Haß als daueraufgebrachte Judith durch den Abend und schleudert ihre Ansichten ins Publikum, […] Dann zeigt sie aber in wenigen Augenblicken, wie viel Poesie auch in der Figur der unglücklichen Schwester steckt. Ihr zur Seite steht der Chor (Rudi Widerhofer, Mathias Lodd, Sarah Sophia Meyer, Katrija Lehmann, Clemens Maria Riegler, Sissi Noé, Miriam Fontaine), der agiert, kommentiert und reflektiert - aber immer ein Gegenüber bleibt und ihre Position als Einzelkämpferin noch stärker betont.“ (APA, Karin Zehetleitner, 24.10.2022)

„Wir haben hier also eine ironisch gebrochene Theater-im Theater-Verschachtelung, und durch diese Bühnen-Matroschka-Matrix stampft eine zunehmend in Furor geratende Maximiliane Haß als Judith in gelbem Gouvernanten-Kostüm und mit goldenen Stiefeln. […] [Das Stück] weiß mit seinen Ironieschleifen, Wortwitz und Chuzpe den Verkaufsslang des Theatermilieus und des teilzeit-woken Kulturbetriebs zu verwursten. […] Literarische Figuren, die eint, dass sie sexuelle Gewalt erlebt haben und die das muntere Sprachtreiben durch starkes, bis in den Zuschauersaal hineinkriechendes Körperspiel unterbrechen. Diese Momente sind stärker als jene, in denen der Chor seine Köpfe aus einer goldumrandeten Vulva reckt und Text abfeuert (wobei die Vulva schon super aussieht).“ (nachtkritik.de, Stephanie Drees, 21.06.2022)

ORT & DAUER
HAUS ZWEI
Hofgasse 11, A - 8010 Graz
Dauer: ca. 1 Stunde 30 Minuten
PREMIERE
18. Juni 2022, Deutsches Theater Berlin / 21. Oktober 2022, HAUS ZWEI (Graz-Premiere)
Medien
Trailer

Michael Martinelli 
Daniel Bäck / Videoproduktion www.backlight.at

Judith-Shakespeare_Ensemble_Maximiliane-Haß_Ensemble_165_c_Lex-Karelly
Maximiliane Haß