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Eine Verbrecherballade von Thomas Arzt
Mit Musik von Maike Rosa Vogel
Regie Mathias Schönsee
„Das Geld wächst in den Himmel, der Krieg liegt in der Luft, die Ratten warten im Dreck.“ Eine dieser vermeintlichen Ratten war Johann Breitwieser, der 1891 in der Wiener Vorstadt in miserable Verhältnisse geboren wird. Armut, Hunger, Kälte, Bettelei und Prostitution stehen auf der Tagesordnung auf jenen Straßen, die in diesem „nüchternen Jahrzehnt“ vor hundert Jahren schon bald sein Zuhause werden. Früh muss er lernen, dass ihm diese Welt nichts schenkt. So nimmt er, was er braucht. Aber nicht nur für sich: Er stiehlt von den Reichen und gibt den Armen. Ein „Einbrecherkönig“, ein Gesetzes- und Herzensbrecher, ein Robin Hood und Dandy – gefürchtet und mehr noch verehrt. Nach jahrelangem Katz- und Mausspiel mit der Polizei wird er im Alter von nur 28 Jahren auf der Flucht erschossen. Tausende – so die Legende – folgten seinem Leichenzug.
Der junge österreichische Erfolgsautor Thomas Arzt hat mit „Johnny Breitwieser“ diesem romantischen, wenngleich amoralischen Helden ein an Brecht geschultes Denkmal gesetzt und eine Verbrecherballade im Stil der „Dreigroschenoper“ geschaffen, die eine moderne Parabel auf den Kampf gegen die Verhältnisse ist und damit eine bemerkenswerte Brücke zum Hier und Jetzt schlägt.
Für Mathias Schönsees Grazer Inszenierung von „Johnny Breitwieser“ hat die deutsche Liedermacherin Maike Rosa Vogel eigens die Musik komponiert und somit sehr melodisch und eingängig das Epische der Lieder von Thomas Arzt ins Emotionale übertragen.
REGIE Mathias Schönsee
BÜHNE Frank Holldack
KOSTÜME Helke Hasse
MUSIK Maike Rosa Vogel
DRAMATURGIE Elisabeth Geyer
JOHNNY, VERBRECHER Florian Köhler
CARL, SEIN BRUDER Raphael Muff
ANNA, SEINE LIEBE Julia Franz Richter
GRETA, SEINE SEHNSUCHT Veronika Glatzner
LUISE, SEIN VOLK Silvana Veit
WENZL, SEIN VERRÄTER Nico Link
SCHÖDL, SEIN MÖRDER Franz Solar
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3 Fragen an ... Maike Rosa Vogel
Wollen Sie mehr von Thomas Arzt sehen? In der Uraufführung „Die Neigung des Peter Rosegger“ gerät ein steirisches Dorf um seine kippende Rosegger-Statue in Aufruhr.
Sie haben sich in die Musik von Maike Rosa Vogel verliebt? Für „Der Mondmann“, das neue musikalische Familienstück im Schauspielhaus, komponiert sie auch.
Sie möchten ein weiteres Stück sehen, in dem Kriegs-Themen musikalisch aufbereitet werden? Sandy Lopičić hat einen Liederabend rund um die Begriffe „Trümmerfrauen, Bombenstimmung“ gestaltet.
„Mathias Schönsee inszeniert die Diebesballade "Johnny Breitwieser" am Schauspielhaus Graz als leichtfüßigen, musikgetriebenen Abend. [Er] arrangiert in Haus Zwei einen kurzweiligen Abend, der in einem Moment Brecht'sche Wucht demonstriert, im nächsten Krimispannung hat und im übernächsten auf Slapstick in detailverliebtem Retro-Chic setzt. Eingängige Liedermachersongs (Maike Rosa Vogel) durchbrechen die Handlung, treiben sie stetig voran. Für die Verwundbarkeit werden poetische Bilder gefunden. […] Die Schauspieler glänzen kollektiv spielerisch und stimmlich - allen voran Florian Köhler als vifer Einbrecherkönig und Franz Solar als elegant durchtriebener Polizist.“ (Julia Schafferhofer, Kleine Zeitung, 2. April)
„Die Geschichte des Wiener Verbrechers Johnny Breitwieser […] hat das Grazer Schauspielhaus in Haus zwei stimmungsvoll auf die Bühne gebracht. Bei der Premiere des Stückes von Thomas Arzt am Donnerstag überzeugte das Schauspielensemble nicht nur darstellerisch, sondern auch ganz besonders durch gesangliche Leistung. […] Die Musik […] treibt die Geschichte voran und ist wesentlicher Teil der Erzählung - wie auch die Kostüme (Heike Hasse), die auf gelungene Weise die Mode der Zeit zitieren.“ (Karin Zehetleitner, APA, 1. April 2016)