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Amanda Lasker-Berlin
Koproduktion mit dem Deutschen Theater Berlin
Die Autorin Amanda Lasker-Berlin wurde für „Ich, Wunderwerk und how much I love Disturbing Content“ mit dem Hermann-Sudermann-Preis für Dramatik 2021 ausgezeichnet.
Das Stück ist im Verlag der Autoren als Buch erschienen: „Ich, Wunderwerk und how much I love Disturbing Content“
Das Video eines Beamten, der 2020 bei Unruhen in Mexiko angezündet wird, die millionenfach geklickte Aufnahme George Floyds, den US-amerikanische Polizisten ermorden, ein Banküberfall 1988 in Gladbeck-Rentfort, bei dem Journalist*innen zu Kompliz*innen der Täter werden. Was machen wir mit den Bildern und was machen die Bilder mit uns? Der Text „Ich, Wunderwerk und how much I love Disturbing Content“ handelt von der Macht der Darstellung über die Wirklichkeit, von entfesselten Bildern und verwischenden Grenzen zwischen Zuschauer*innen und Täter*innen. Er handelt von Weltereignissen auf YouTube und Familienfeiern auf Super 8, von Geiseldramen in den Medien und in der Familie.
Aus vier Perspektiven stellt die Autorin Amanda Lasker-Berlin die Frage nach der Wahrheit der Bilder. Eine dieser Perspektiven zeigt eine Weihnachtsfeier 1996 – genauer eine Videoaufnahme, die Vater und Tochter 25 Jahre später gemeinsam ansehen: Gänsebraten, Weihnachtskrippe, Verwandtenbesuch und ein verstörendes Detail, das die eigene Kindheitserinnerung fundamental in Frage stellt. Entspricht die Aufnahme den Tatsachen? Wie kann die Tochter damit leben? Sollte man den Film mit seinem Geheimnis verbrennen? Oder besser gleich alle Filme, restlos?
„Ich, Wunderwerk und how much I love Disturbing Content“ wurde als einer von drei Gewinnertexten aus über 200 Einsendungen für die Autor:innentheatertage 2021 ausgewählt. Mit dem Festival bietet das Deutsche Theater Berlin zeitgenössischer Theaterliteratur alljährlich eine Plattform. Der Text wird von Claudia Bossard am Schauspielhaus Graz als einem der beiden Partnertheater der Autor:innentheatertage inszeniert. Unter ihrer Regie vermischen sich die vier Erzählstränge zu einem schillernden Kaleidoskop moderner Bildwelten und verdrängter Wahrheiten.
REGIE Claudia Bossard
BÜHNE Daniel Wollenzin
KOSTÜME Elisabeth Weiß, Matthias Dielacher
MUSIK Annalena Fröhlich
CHOREOGRAFIE Marta Navaridas
DRAMATURGIE Franziska Betz
MIT Lisa Birke Balzer, Fredrik Jan Hofmann, Katrija Lehmann, Evamaria Salcher
SCHAUSPIELHAUS AKTIV
MITLERNEN Nachbereitung
Altersempfehlung: ab 16 (Triggerwarnung: Missbrauch)
ZUR GRAZ-PREMIERE AM 25.09.2021:
„Regisseurin Claudia Bossard lässt die vier großartigen Darsteller (Lisa Birke Balzer, Fredrik Jan Hofmann, Katrija Lehmann und Evamaria Salcher) in Superheldenkostümen gegen diese unausweichliche Flut anlaufen. Zwischen Humor, Wut und Ohnmacht entfaltet sich ein toller Theaterabend.“ (Kronen Zeitung, Christoph Hartner, 27.09.2021)
„Auf der Bühne mit steriler Fotostudio-Optik stehen drei Superhelden (Lisa Birke Balzer, Fredrik Jan Hofmann, Katrija Lehmann). Fällt das Wort "Gladbeck", kommt eine vierte Protagonistin, herrlich abwesend-anwesend Evamaria Salcher, im 80er-Outfit hinzu. Die Figuren erzählen minutiös wie sprechende Kameras, Produktion und Rezeption aus einer Hand, Opfer und Täter aus der anderen. "Ich, Wunderwerk" von Amanda Lasker-Berlin ist ein Stück über Videos, das ohne Videos auskommt, weil die Intensität beim Ensemble hoch ist, die Choreografin (Marta Navaridas) die Stimmung trifft und die inhaltliche Schlagzahl dem Puls der Zeit entspricht. […] Verstärkt wird der Effekt durch die Spielfreude betonende Regie Claudia Bossards ("Die Physiker"), die bis in die tiefsten Emotionen der Szenen hineinzoomt und die Geschichten in der finalen Erkenntnis münden lässt, dass es kein verantwortungsbefreites Erzählen gibt. (Kleine Zeitung, Daniel Hadler, 27.09.2021)
ZUR URAUFFÜHRUNG AM DEUTSCHEN THEATER BERLIN AM 04.09.2021:
„Es ist eine kluge erzählerische Konstruktion, die Amanda Lasker-Berlin in ihrem Stück bietet und die über weite Strecken in der Inszenierung von Claudia Bossard ihre Kraft entfaltet.“ (nachtkritik.de, Stephanie Drees, 04.09.2021)
„Claudia Bossard [verleiht] dem bildstürmenden Lasker-Berlin-Stück aufgeteilt auf vier tolle Comic-Superhelden vor weißer Wand tragikomischen Drive. Eine Entdeckung.“ (berliner-zeitung.de, Doris Meierhenrich, 05.09.2021)