Ich, Tatortkommissarinnen

Uraufführung

Koproduktion mit den Rabtaldirndln

Inhalt

Jeden Sonntagabend finden sich zwischen sieben und dreizehn Millionen Menschen vor ihren Fernsehgeräten ein, um eine oft völlig vorhersehbare Handlung zu konsumieren. Es gibt ein Verbrechen und ein Ermittlungsteam in Starbesetzung. Und meist geht es nicht um die Frage, ob am Ende jemand gefasst wird, sondern vor allem darum, wie und von wem. Der Tatort ist das Erfolgsprodukt des öffentlich-rechtlichen Rundfunks: kritisches Gesellschaftspanorama und Wertekanon in einem, gelebten österreichisch-deutsch-schweizer Kulturraum, völkerverbindend, generations- und klassenübergreifend über alle lokalen und politischen Unterschiede hinweg. Für Millionen Tatort-Fans ist das gemeinsame Verfolgen ihrer Kommissar*innen überdies auch eine zutiefst soziale Aktivität, bei der in Online-Foren Eindrücke, Entwicklungen und Einschätzungen leidenschaftlich diskutiert werden.

Und Tatort-Kommissar*innen sind „Volksschauspieler*innen“ im besten Sinne. Von dieser Analyse ist es nur einen Steinwurf oder Messerstich bis zu den Rabtaldirndln. Hier kommt zusammen, was zusammengehört. Denn genau wie die Rabtaldirndln stehen auch die Tatort-Kommissar*innen einer Welt gegenüber, die ungerecht, hart und schwer zu verstehen ist. Doch so wenig Zweifel daran besteht, dass der dünne Firnis der Zivilisation durch die nie zu stillende Mordlust und Gier des Menschen stets aufs Neue verletzt wird, so sicher ist, dass aufklärerische Vernunft und Rechtsstaat am Ende triumphieren. Der Tatort als kathartische Übung für eine Gesellschaft in Unsicherheit. Oder wie es ZEIT-Feuilletonchef Adam Soboczynski formuliert: „Der Tatort ist der Baldrian der Demokratie“.

Die vier Rabtaldirndln verschwestern sich für diese Produktion mit Cora Frost und Julia Gräfner, die gemeinsam bereits zwei Performances im Schauspielhaus entwickelten und die eine kontinuierliche Zusammenarbeit verbindet („Ich würde alles für die Liebe tun, ich mach’s aber nicht“ und „Showgirls“). Gemeinsam werden sie ihre eigenen Tatort-Plots entwickeln und sich an der Idee berauschen, als Fernsehkommissarinnen im Hier und Jetzt für Recht und Gerechtigkeit zu sorgen. Die Zuschreibung, Tatort-Kommissarinnen seien „verletzliche Leistungssubjekte, die vor lauter Arbeit keine Sprache mehr für ihr eigenes Leben finden“, gefällt den Damen als Ausgangspunkt sehr.

 

KONZEPT & TEXTE Die Rabtaldirndln, Cora Frost & Julia Gräfner
REGIE Cora Frost
BÜHNE & KOSTÜME Georg Klüver-Pfandtner
DRAMATURGIE Martin Baasch
THEATERPÄDAGOGIK Julia Gratzer

MIT
Barbara Carli
Rosa Degen-Faschinger
Bea Dermond
Julia Gräfner
Gudrun Maier
Susanne Ohner

Pressestimmen

„Bravourös […] der Spielwitz von Barbara Carli, Rosa Degen-Faschinger, Bea Dermond, Gudrun Maier und Susanne Ohner. Mitreißend auch Julia Gräfner als ‚Neo-Rabtaldirndl‘.“ (Kleine Zeitung, Daniel Hadler, 7.12.2019)

„Das kluge Konzept der Rabtaldirndln in Kooperation mit Julia Gräfner und Regisseurin Cora Frost, viele feine Gags – auch in der Ausstattung von Georg Klüver-Pfandtner – und der erwähnte scharfe Blick machen diesen Tatort-Exzess zu einer höchst unterhaltsamen Hommage an den Sonntags-TV-Klassiker.“ (Kronen Zeitung / krone.at, Michaela Reinhart, 7.12.2019)

 

ORT & DAUER
HAUS ZWEI
Hofgasse 11, A - 8010 Graz
Dauer: ca. 1 Stunde 10 Minuten, keine Pause
PREMIERE
05. Dezember 2019, HAUS ZWEI
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HAUS EINS
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Die beiden großen Rivalen im Grazer Fußballderby schauen auf eine lange Geschichte zurück. In dieser Bürger*innenbühnen-Produktion kommen Fans zu Wort und erzählen auf der Bühne über ihre Liebe zum Fußball und zum Verein.

HAUS ZWEI

Das Stück entführt in die Lebens- und Denkwelt der „Countess of Computing“, Ada Lovelace, die den Grundstein für die Unterscheidung von Hard- und Software legte und als erste Programmiererin der Welt gilt – obwohl die viktorianische Ära nicht gerade dafür bekannt war, kluge und neugierige Frauen zu fördern. Der Zweiakter reflektiert gleichzeitig über die umfassende Digitalisierung und den Siegeszug der künstlichen Intelligenz, die Ada mit ihren Erfindungen erst ermöglichte.

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