Trailer

Michael Martinelli 
Daniel Bäck / Videoproduktion www.backlight.at

Das-Reich-Hospital-der-Geister_Ensemble_115_c_Lex-Karelly
Lisa Birke Balzer
Trailer

Michael Martinelli 
Daniel Bäck / Videoproduktion www.backlight.at

Das-Reich-Hospital-der-Geister_Ensemble_115_c_Lex-Karelly
Lisa Birke Balzer

Das Reich: Hospital der Geister

Deutschsprachige Erstaufführung

nach der Fernsehserie von Lars von Trier und Niels Vørsel

Inhalt

Im Kopenhagener Reichskrankenhaus, genannt „Das Reich“, kämpfen Ärzte mit moderner Technologie im Dienst der Wissenschaft gegen Krankheit und Tod. Durchaus auf unsicherem Grund, denn das Krankenhaus wurde auf Sumpfland errichtet. „Vielleicht wurden sie zu anmaßend in ihrer hartnäckigen Leugnung der spirituellen Welt? Denn in dem so modernen und scheinbar so soliden Gebäude werden Ermüdungsrisse sichtbar. Die Tore zum Reich des Todes beginnen sich wieder zu öffnen.“ So heißt es im Vorspann der Serie, die Lars von Trier in den 90er-Jahren für das dänische Fernsehen drehte.

Die Patientin Sigrid Drusse deckt mit spiritistischen Fähigkeiten ein Verbrechen aus dem Jahr 1919 auf. Der Oberarzt Jürgen Krogshøj wird zum Ziehvater eines monströsen Babys. Der gestresste Chefarzt Einar Moesgaard sucht die Hilfe eines Schamanen und versucht mit der Aktion „Morgenluft“ das Arbeitsklima auf der Neurochirurgie zu verbessern. Dieses wird von seinem schwedischen Stellvertreter Stig Helmer vergiftet, der seinem Hass auf Dänemark auf dem Dach des Krankenhauses Luft macht, indem er mit Blick auf die nahe Heimat Volvo, ABBA, IKEA und die schwedische Atomkraft lobpreist. Der Pathologe Bondo lässt sich die krebsbefallene Leber eines Sterbenden implantieren, um so ein seltenes Leberkarzinom zu züchten, und im Keller narkotisiert sich die Freimaurerloge der Chefärzte durch Alkoholgenuss.

Mit skurrilem Humor wirft das Geschehen im „Reich“ fundamentale Fragen auf, die zuletzt sehr dringlich im Lichte der Systemrelevanz des Gesundheitswesens verhandelt wurden: Wie ist der Zustand der Krankenhäuser? Wie steht es um ethisch-moralische Fragen in Bezug auf ärztliches Handeln? Aber auch: Wie sehr ist die Vergangenheit Teil der Gegenwart? Und vor allem: Wie durchlässig ist die Grenze zwischen Leben und Tod?

Lars von Trier, großer europäischer Filmemacher und Enfant terrible der Filmbranche, ist ein Kultregisseur, dessen Filme inhaltlich so provokant wie ästhetisch innovativ sind. Viele seiner Werke wurden für das Theater adaptiert, allein sein „Hospital der Geister“, dessen dritte Staffel übrigens für 2022 angekündigt ist, fand bislang noch nicht den Weg auf die Bühne. Jan-Christoph Gockel, der in Graz drei große Projekte realisierte („Merlin oder Das wüste Land“ von Tankred Dorst, „Der Auftrag: Dantons Tod“ von Heiner Müller / Georg Büchner sowie das Film- und Theaterprojekt „Die Revolution frisst ihre Kinder!“), wird den humorvollen Krankenhaus-Horror-Gruselschocker inszenieren.

Herstellung Bühnenbild: Art Deco Exim

Schauspielhaus Aktiv
THEATERPÄDAGOGIK Julia Gratzer

Altersempfehlung: ab 14 Jahren

MITLERNEN
Warm-up
Nachbereitung

MITSCHAUEN
Schauklub

 

Der Aufenthalt von Yves Ndagano wird unterstützt durch das Kulturressort der Stadt Graz und die Kulturvermittlung Steiermark.

Pressestimmen

„Die Fassung von Regisseur Jan-Christoph Gockel und Dramaturgin Karla Mäder klebt förmlich an der großartigen Vorlage […] Trotz der notwendigen Reduktion von fast zehn auf vier Stunden (inklusive Pause) lässt man kaum einen Handlungsstrang aus. […] Gockel verlässt sich […] auf die Kraft des Theaters und gießt die Geschehnisse in eindrucksvolle theatralische Szenen und Bilder. […] Dass die unglücklichen Geister und traurigen Monster des Kopenhagener Spitals als Puppen auf die Bühne kommen, bringt dem Abend weitere starke Momente ein. Die Outsider und alle, die nicht der Norm entsprechen, sind die Helden dieses Reichs.“ (Kleine Zeitung, Martin Gasser, 22.01.2023)

„Gockel, der schon vor acht Jahren hier inszenierte, lieferte einen Abend ab, der alles beinhaltet, was gutes Theater heute bieten sollte. Einen interessanten Plot, ein gut besetztes Ensemble, aktuelle und regionale Textbezüge sowie die Inklusion von zwei Menschen mit Behinderungen, die für gewöhnlich nicht auf einer Bühne anzutreffen sind.“ (European Cultural News, Michaela Preiner, 23.01.2023)

„Aus acht, seinerzeit fürs Fernsehen produzierten Folgen, destilliert die Grazer Produktion knapp vier Stunden Theater-Spektakel, mit allem, was Schauspielkunst und Bühnentechnik heutzutage so drauf haben. Die Neu-Bearbeitung eröffnete aber auch den Spielraum dafür, den Einsatz der taubblinden Schauspielerin Tanja Hameter und von Florian Finsterbusch, er hat das Down-Syndrom, dramaturgisch stimmig in die Konzeption des actionreichen Werkes einzufügen. […] Der verdiente Applaus belohnt die schauspielerische Leistung und nicht eine ‚bemüht-woke‘ Besetzung.“ (bizeps.or.at, Klaus Candussi, 29.01.2023)

„Womit diese Arbeit aber eindeutig punkten kann, sind die Mitwirkenden: Als Patientin und Medium verströmt die taube und blinde Tanja Hameter eine fast unheimliche Kraft, man glaubt ihr beinahe, dass sie wirklich Geister sieht. Beatrice Frey (Sigrid Drusse) huscht herum und bleibt beharrlich neugierig, bis sie erreicht, was sie wollte. Überzeugend als arroganter Chefarzt Helmer, dem seine gesamte Belegschaft auf die Nerven geht ist Franz Solar, der von einer Ärztin (gekonnt aufdringlich: Susanne Konstanze Weber) nicht mehr aus den liebevollen Krallen gelassen wird. Ein Abend, der aus dem (Bühnen-)Rahmen fällt und für hervorragende Serienunterhaltung der anderen Art sorgt.“ (APA, Karin Zehetleitner, 21.01.2023)

„Jan-Christoph Gockel […] wirft zum Abschied aus Graz die große Theatermaschine an […] Es ist ein fulminantes, sinnliches und für jene, die nicht serienaffin sind, forderndes Bildertheater, das vor allem in den ersten Kapiteln auf das Publikum einströmt. Als inklusive Ergänzung beeindruckt die gehörlose und blinde Tanja Hameter als ‚Patientin und Medium‘. Und Florian Finsterbusch, ein Kollege mit Behinderung, spielt den Hausmeister, den Gesundheitsminister und den Gevatter Tod: ein Gewinn. […] Ein 17-köpfiges Ensemble setzt einen Kraftakt, Glanzpunkte kommen von Beatrice Frey als kauziger Simulantin, Spiritistin und Geisterjägerin sowie von Florian Köhler als gewitztem und musikalischem Neurochirurgen, der in der Zombieversion schreit: ‚Die ganze Scheißwelt geht den Bach runter.‘ Das Theater aber floriert, die Geisterbeschwörung beschert trotz der Länge einen aktivierenden Abend.“  (Salzburger Nachrichten, Martin Behr, 23.01.2023)

„[…] als Ganzes schlägt sich die Grazer Bühnencrew beachtlich. Es ist ja ganz schwer in Haupt- und Nebenrollen zu gliedern, mit Akkuratesse und Aufmerksamkeit wurden Charaktere durchgeformt. Dem im Einzelnen zu folgen, hat man über die vier Stundenausreichend zu tun, ohne dass sich nennenswerte Ermüdung, Niedergeschlagenheit gar einstellte. Respekt vor dem Ganzen also“ (nachtkritik.de, Reinhard Kriechbaum, 21.01.2023)

„Hospital der Geister bietet eine unglaublich unterhaltsame Bühnenshow mit klugem Slapstick, absurder Situationskomik, einem gut durchdachten Plot und sehr konzentrierter Leistung von allen. Mit jeder Folge scheinen die Schauspieler*innen, denen es scheinbar mühelos gelingt, die Aufmerksamkeit des Publikums über Stunden zu halten, noch energiegeladener zu werden. Dies kann auch daran liegen, dass die Handlung mit der Zeit immer schrägere Aktionen zulässt, was mit Begeisterung ausgeführt wird. Eine Produktion, die man auf keinen Fall versäumen darf und die sich wunderbar als Einstiegsdroge für jene eignet, die sonst nicht so gerne ins Theater gehen.“ (KUMA, Lydia Bißmann, 22.01.2023)

„Gegen Ende von Iris Laufenbergs Grazer Inten­danz hat sich Jan-Christoph Gockel – als einer von deren prägenden Regisseuren – zum Ab­schied selbst ein Geschenk gemacht und seine Lieblingsserie (die beiden ersten Staffeln) auf die Bühne gebracht. Dass für die Videosequenzen extra Equipment aus den 90ern verwendet wur­de, muss einem nicht unbedingt auffallen; der Spaß aber, den Gockel bei der Arbeit hatte, ist kaum zu übersehen. Und er überträgt sich auch aufs Publikum: Die knapp vier Stunden, die der Abend dauert, werden nicht lang;“ (Wolfgang Kralicek, Theater heute, März 2023)

„Beatrice Frey als hypochondrische Patientin mit Riecher für Geister, Andri Schenardi als Pathologe, der in seinem Körper die Leber mit dem größten Karzinom der Welt züchten will, Lisa Birke Balzer als monsterhaft mitfühlsame Mutter oder Florian Köhler als liebestrunkener Neurochirurg, der zum Zombie mutiert, sind nur die Speerspitze dieser kollektiven Anstrengung.“ (Kronen Zeitung, Christoph Hartner, 22.01.2023)

„Das Stück wirft einen mitten hinein ins Geschehen und fesselt mit einem eindrucksvollen Bühnenbild auf und auch neben der Bühne. Durch die gelungene Einbindung eines Live- Streams begeben sich die Charaktere in die Tiefen des Reichskrankenhauses portraitiert durch die Tiefen des Schauspielhauses bis hin zur Theater-Kantine. […] Die Bühnenumsetzung der Kult-Serie ‚Das Reich‘ aus den 1990ern wurde bei der Premiere am 20. 01. 2023 mit tosendem Applaus bejubelt.“ (Dorfzeitung.com, Matthias Traintinger, 23.01.2023)

ORT & DAUER
HAUS EINS
Hofgasse 11, A - 8010 Graz
Dauer: ca. 3 Stunden 45 Minuten inklusive Pause
PREMIERE
20. Jänner 2023, HAUS EINS
Medien
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Michael Martinelli 
Daniel Bäck / Videoproduktion www.backlight.at

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