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von Arthur Miller
In Salem regiert die Angst: Nachdem einige Mädchen beim Nackt-Tanz im Wald erwischt wurden, bricht in der engstirnig-puritanischen Gemeinde ein Hexen-Wahn aus. Er wird zum Tod von unzähligen Mitbürgern führen, befördert durch eine tendenziöse Justizbehörde. Um sich selbst vor Strafe zu schützen, kontrollieren die Mädchen mit aggressiver Taktik die systematische Liquidierung der Bevölkerung – unterstützt durch Zivilisten, die Religion als Waffe missbrauchen. Im Zentrum der Anklage stehen der Bauer John Proctor und dessen Gattin Elisabeth, die dieser Welle unkontrollierbarer Irrationalität machtlos gegenüberstehen.
Der große amerikanische Denker und Moralist Arthur Miller zeigt in seinem wichtigsten Stück in welcher Geschwindigkeit die Zivilisation durch Eigennutz, unhinterfragte Dogmen und verfehlte Erziehung aus den Fugen gerät – damals wie heute.
Anna Badora, Spezialistin für klassische und moderne Tragödien der Weltliteratur, eröffnet mit diesem großen Ensemblestück die fünfte Spielzeit ihrer Intendanz am Schauspielhaus und setzt nach Verbrennungen ihre Beschäftigung mit modernen Tragödien fort.