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Eine goethesche Schmonzette von Nele Stuhler und Jan Koslowski
Kooperation mit dem Institut für Schauspiel der Kunstuniversität Graz
Es ist das dritte Ausbildungsjahr auf der Security-Academy, Auftritt Wilhelm – auf der Suche nach Werthern, einem angehenden Wärter. Aber der Freund mit besonderer Begabung für emotionales Durcheinander ist nicht auffindbar; die einzigen, auf die Werthers Brieffreund in der Institution trifft, ist eine Schar vom Werther verwirrter junger Wärter-Anwärter. Und alle denken sie, wie Wilhelm, sehnsüchtig an ihren liebenswerten, aber leider entschwundenen Werther. Schließlich hat er ihnen allen glaubhaft versichert, etwas ganz Besonderes zu sein – obwohl das ja eher ungewöhnlich ist, soviel Besonderheit auf einem Fleck.
Wie kann man sich seiner bzw. ihrer Besonderheit nur wirklich sicher sein? Wobei Sicherheit nun ja eigentlich das Spezialgebiet dieser jungen Menschen ist. Also bewacht jede*r irgendetwas: die eine ihre Unschuld, der andere sein Unglück und alle zusammen die Einhaltung der gesellschaftlichen Normen, z. B. die Frage, wer wen lieben darf. Was ist denn eigentlich eine Beziehung? Sollten wir nicht erst mal klären, wie wir zu einander stehen und wie wir miteinander leben könnten, bevor wir uns alle umbringen oder unglücklich weiterleben? Wobei: So das eine, und am besten gleich auch noch das andere Liebesprojekt, in das man unglücklich vernarrt sein kann, ist so schlecht wiederum auch nicht, oder?
Was kann uns Goethes Briefroman um den unglücklichen Selbstmörder Werther von 1774 heute noch erzählen? Wo reißt er uns mit? Wo regt er uns auf? Wo tut er uns leid? Warum muss er sterben? Muss er überhaupt? Und überhaupt, der Werther: Das ist ja erstmal ein sehr unzuverlässiger Erzähler. Da sollte man 245 Jahre später vielleicht schon noch mal die anderen fragen: Welche Liebesprojekte verfolgt eigentlich Brieffreund Wilhelm? Wie geht es Lotten so mit dem Status als vielbegehrtes Objekt der Begierde? Wen bewacht der Gärtner besonders gerne? Und warum knutscht Friederiken, die muntere Pfarrerstochter, auf einmal mit Albern? „Die Leiden der jungen Wärter“ ist ein Stück über Leiden und Sehnen und Liebe und Freundschaft und Jugend und Hype und Sicherheit und hier und jetzt. Irgendwo zwischen schwedischem Möbelhaus, Sauna und Soziologieseminar. Inszeniert und geschrieben wird das Stück von Jan Koslowski und Nele Stuhler, die mit Slapstick, Sprachwitz und Theatralik den alten Klassiker neu überschreiben; gespielt wird es von den neun angehenden Schauspieler*innen des dritten Jahrgangs an der Kunstuniversität Graz.
TEXT & REGIE Nele Stuhler & Jan Koslowski
BÜHNE Lukas Kesler
KOSTÜME Marilena Büld
DRAMATURGIE Jan Stephan Schmieding
ARRANGEMENT CHOR Bernhard Neumaier
THEATERPÄDAGOGIK Viola Novak
MIT
Patrick Firmin Bimazubute
Romain Clavareau
Paul Enev
Alina Haushammer
Fanny Holzer
Carmen Kirschner
Ioana Nitulescu
Nataya Sam
Mia Wiederstein
„Nele Stuhler und Jan Koslowski erzählen alten Stoff (schulklassentauglich!) neu. […] Die neunköpfige Supertruppe der Kunstuni Graz legt einen starken ersten Aufschlag hin. […] Sehr verdienter Applaus!“ (Kleine Zeitung Steiermark, Katrin Fischer, 29.09.2019)
„Das Ensemble der Kunstuni-Studierenden wirft sich mit vollem Karacho in diesen Strudel. […] Das Resultat ist ein lauter, trashiger und überzogener Theaterabend, der zugleich smart und pointiert ist. […] Fazit: ‚Toxisch, aber geil!‘“ (Kronen Zeitung Steiermark, Christoph Hartner, 29.09.2019)
„Eine witzige und sehr laute Spurensuche […].“ (APA, Karin Zehetleitner, 28.09.2019)
„Das Institut für Schauspiel der Kunstuniversität Graz stellte dafür das Ensemble, das sich meisterlich in seinen Staccato-Einsätzen bewährte. […] Ein Theaterabend, der durch die Leistung der Studierenden beeindruckt und getragen wird. Ein Abend, der auch die Regie mit Lob bedenken darf.“ (www.european-cultural-news.com, Michaela Preiner, 01.10.2019)
„Das Ensemble überzeugt auf einer schillernden Bühne mit gewaltigen Kostümen. Nele Stuhler und Jan Koslowski haben mit ihrer doch geistreichen Schmonzette die Leiden des jungen Werthers in das hier und jetzt geholt.“ (www.dorfzeitung.com, Matthias Traintinger, 02.10.2019)