Lumpazigeist Höllenangst umsonst

Inhalt

Ein Polterabend mit Johann Nestroy

Koproduktion mit dem Theater im Bahnhof


In einem Gasthaus wird Polterabend gefeiert. Der Bräutigam, Oberrichter Thurming aus dem Stück Höllenangst, hat seine Freunde Pfriem und Wendelin zur exzessiven Feier geladen. Weiters sind die Künstler Arthur und Pitzl aus Umsonst mit von der Partie, sowie die Handwerker, Lebemänner und ehemaligen Millionäre Leim, Zwirn und Knieriem aus Der böse Geist Lumpazivagabundus. Es handelt sich um eine Runde einflussreicher Männer, die sich in dieser Nacht ihres Zusammenhalts versichern wollen. Befeuert vom Alkohol, darf nun jeder seine eigene Geschichte erzählen und verrät im Laufe des Abends die sonst gut gehüteten Geheimnisse. Insgeheim fragen sich die Männer dabei, ob ihre gegenseitige Loyalität wohl größeren Prüfungen standhält.


Dieser Polterabend ist ein Versuch über Männerfreundschaft in all ihren Erscheinungsformen: Bündnisse zwischen unbeholfener Zärtlichkeit und Liebe, zwischen kalkulierenden Seilschaften und spontanen Notgemeinschaften. Diese Männer stehen treu zueinander und liegen dann wieder in erbarmungslosem Kampf. So wie eben alle jene Grüppchen aus Politik und Wirtschaft, die gemeinsame Leichen im Keller haben... Ausgestattet mit Nestroys unsterblichem Sprachwitz erschaffen sie Welten, die auch heute ein lustvoll schauriges Abbild unserer Gesellschaft sind. Dieser Nestroyabend, ist eine weitere Koproduktion mit dem Theater im Bahnhof (Kaufleute von Graz, Lehrerzimmer 8020 u. a.). Mit dem Kollegium Kalksburg, den furiosen Erneuerern des Wiener Liedes, stehen den SchauspielerInnen bei ihrem Ritt durch die beliebten Nestroystücke drei Musiker zur Seite, die sich selbst als »im besten Sinne des Wortes dilettierende Kapellmeister« bezeichnen.

Pressestimmen

„Die Nestroy-Collage Lumpazigeist Höllenangst Umsonst von Helmut Köpping und Ed. Hauswirth bietet pointiertes Volkstheater. […]Aus drei Stücken entsteht im Grazer Schauspielhaus eine Posse über Männerfreundschaft mit aktuellen Bezügen zu österreichischer Politik und Reflexionen über das Theater. Das aus Schauspielhaus und Tib harmonisch zusammengesetzte Ensemble setzt sie mit lockerem Schmäh um. Den smarten Bräutigam Emil Thurming versieht Christoph Rothenbuchner mit dem Charme des Erfolgsverwöhnten und viel Einsatz seines gut trainierten Körpers. […]Das Kollegium Kalksburg sorgt für Bühnen- und Pausenmusik der Sonderklasse.“

(Beate Frakele, Der Standard, 24. November 2014)


Lumpazigeist Höllenangst Umsonst, eine überwiegend witzige, kühne Performance über Männerfreundschaft. Grandios: das Ensemble und die Musik. […] Die Regisseure Helmut Köpping und Ed. Hauswirth binden die Glücksritterei aus drei Nestroy-Possen […] mit heutiger Glücksritterei unter dem Etikett ‚Männerfreundschaft‘ zusammen und treiben das Ensemble in eine rasende Sketch-und Gag-Show – mit erfreulich viel Originaltext. […] Das Regieduo liefert keine Message, darin liegt der Witz dieser Nummernrevue, die in ihren besten Momenten ein waghalsiger, mit großer szenischer Fantasie gestalteter Balanceakt über die Unsicherheit und Gier des Lebens in neoliberalen Zeiten ist. […] Eine findige, trashige Nestroy-Überschreibung, die den Experimenten mit diesem Wiener Klassiker – der konservativ gespielt nur mehr selten funktioniert, sich aber auch der Verfremdung widersetzt – einen tollen Schubs gibt.“

(Barbara Petsch, Die Presse, 24. November 2014)


„In dem Stück geht es um Männerfreundschaften sowie um eine zeitkritische Betrachtung der Zustände rund um Jörg Haiders ehemalige ‚Buberlpartie‘ und andere merkwürdige Seilschaften, die Öffentlichkeit und Gerichte in den vergangenen zwanzig Jahren beschäftigt haben. Der Blick darauf erfolgt aber nicht nur mit den klassisch Nestroy’schen Mitteln der scharfzüngigen Verspottung, sondern auch in bewährter TiB-Manier unter Heranziehung von allerlei Versatzstücken aus der globalen Popkultur der vergangenen 50 Jahre. […] Diese [Frauen] spielen in jeder Männerrunde natürlich immer eine wichtige Rolle. An diesem Abend ist es vor allem die überzeugende Beatrix Brunschko, die als Kellnerin (hier sind wir wieder ganz bei Nestroy) das Geschehen nicht nur überblickt sondern – mit Hilfe einer TV-Fernbedienung auch steuert.“

(Andreas Stangl, APA, 23. November 2014)


„Es ist ein verdächtiger Haufen, der durch den alkoholgeschwängerten Abend lärmt, mit einem Fuß im Kriminal, mit dem anderen immer noch bereit, kräftig auszuteilen. […] Gerhard Balluchs (Pitzl) Trauer über den Verlust seines Engagements schnürt das Herz ein, Matthias Ohner (Leim) setzt ebenso tragikomische Highlights wie Rupert Lehofer (Knieriem) und Stefan Suske (Pfrim).“

(Martin Gasser, Kronen Zeitung, Steirerkrone, 24. November 2014)


„Diese Männerfreunde beginnen alsbald über den Charakter ihrer Beziehung laut nachzudenken. Das ergibt eine (Zauber-)Possenballung im Grazer Schauspielhaus. Der Gerstensaft fließt, verwässert (gemeinsam mit den vielen Neutexten) den Nestroy’schen Sprachduktus und legt die Verstrickungen einer ziemlich aktuellen Buberlpartie frei: Versuch über die Kumpanei im Schatten der rot-weiß-roten Dramatikerlegende“

(Martin Behr, Salzburger Nachrichten, 24. November 2014)

ORT & DAUER
HAUS EINS
Hofgasse 11, A - 8010 Graz
Medien