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Le passé - Das Vergangene
Inhalt
Nach vier Jahren der Trennung kommt Ahmad aus dem Iran zurück nach Paris. Seine französische Noch-Ehefrau Marie will die Scheidungsformalitäten endgültig erledigen. Von Anfang an bestimmt sie das Spiel, dessen Regeln Ahmad nicht kennt. Entgegen der Absprache quartiert sie ihn in dem ehemals gemeinsamen Haus ein. Das bescheidene Idyll an den Bahngleisen ist jetzt eine Baustelle. Hier plant Marie für sich und ihre zwei Töchter aus früheren Beziehungen eine neue Zukunft – ein Umbau in voller Fahrt.
Ahmad wird damit konfrontiert, dass Marie schwanger ist und seit Monaten mit einem neuen Mann, dem Nordafrikaner Samir, und dessen Sohn Fouad zusammenlebt. Zudem macht Maries älteste Tochter Lucie Schwierigkeiten, und der sechsjährige Fouad will abhauen. Der neue Anstrich des Hauses kann nicht verbergen, dass die Konstellationen innerhalb der Patchworkfamilie brüchig sind. Ahmad nimmt sich der verschlossenen Stieftochter an, die die neue Ehe der Mutter verhindern will. Erst von ihr erfährt er von dem acht Monate zurückliegenden Selbstmordversuch von Samirs Frau, die seither im Koma liegt – eine Tatsache, die auf schicksalhafte Weise das Leben der Familie zu bestimmen scheint. Als Lucie zu reden beginnt, bricht der Damm.
»Der Grund für alles was passiert, liegt in der Vergangenheit«, sagt der Filmemacher Asghar Farhadi über diese Geschichte, in der die Wahrheit Schicht für Schicht enthüllt wird. Mit seinem ersten Film
Nader und Simin – eine Trennung gewann Farhadi den Goldenen Bären, den Golden Globe und als erster iranischer Regisseur einen Oscar. Sein Film
Le Passé wurde von Susanne Felicitas Wolf für die Bühne bearbeitet.
Regisseur Patrick Schlösser, von 2010 bis 2014 Oberspielleiter am Staatstheater Kassel, arbeitet an zahlreichen großen deutschsprachigen Bühnen, u. a. Düsseldorf, Bochum, Hamburg und Basel.
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Pressestimmen
„Regisseur Patrick Schlösser verantwortet in unpittoresker Vorstadtatmosphäre zwischen Kleiderreinigung und renovierungsbedürftiger Wohnung (Bühne: Etienne Pluss) eine exquisite Ensembleleistung, angeführt von den drei weiblichen Hauptfiguren Marie (Birgit Stöger), Lucie (Seyneb Saleh) und Celine (Steffi Krautz) […] Marco Albrecht muss als Ahmad die Fronten dieser unübersichtlichen Patchworkschlacht in Bewegung bringen, er meistert die Aufgabe in schöner Zurückhaltung, Kaspar Locher zeigt als Samir die Kraftanstrengung mühsam bewahrter Contenance. Mit quasi beiläufigen Drehs, die die Erzählung fast ins Kriminalistische wenden, dirigiert Schlösser geschickt die Aufmerksamkeit des Publikums und schafft es so, die großen Gefühle des Kinos in dieser Bühnenfassung zu konservieren.“
(Ute Baumhackl, Kleine Zeitung Nachtkritik, 12. Februar 2015)
„Annähernd zwei Stunden lang schafften es Regisseur Patrick Schlösser und Bühnenbildnerin Etienne Pluss, die ganz offensichtlich nahe am Film orientierte Vorlage der in Wien lebenden, deutschen Autorin Susanne Felicitas Wolf feinfühlig und atmosphärisch dicht umzusetzen. Dem Ensemble, inklusive zweier großartig und hoch professionell agierender Kinderschauspieler, gelang es dabei, das Grazer Publikum ähnlich zu packen, wie davor Farhadis Film das europäische Kinopublikum.“
(Gernot Stangl, APA, 13. Februar 2015)
„Mit kurzen Szenen, simultanen Handlungen und Zeitverschiebungen finden filmische Elemente ihren Weg auf die Bühne. Schlösser weiß aber durchaus, dass dort andere Gesetze herrschen, also adaptiert er sie theatergerecht. Zudem bedient er eine gewisse Künstlichkeit, die manchmal aller dings eine Spur zu aufgesetzt wirkt. Dennoch gelingt es ihm, dieses komplexe Beziehungs- und Schuldgeflecht so auf die Bretter zu stellen, dass man sich ihm nicht entziehen kann. Das ist aber auch zu Großteil den hervorragenden Darstellern zu verdanken.“
(Michaela Reichart, Kronen Zeitung, Steirerkrone, 14. Februar 2015)
„Le Passe - Das Vergangene erzählt von großen Gefühlen, komplizierten Beziehungsgeflechten und der Unzuverlässigkeit der Wirklichkeit. […] Warum überhaupt einen Film auf die Theaterbühne bringen? Regisseur Patrick Schlösser, […] argumentiert das mit der Unmittelbarkeit des Theaters, die sich für eine Erzählung über die ätherische Vergangenheit, die Flüchtigkeit der Erinnerung besonders gut eigne. Guter Punkt. Zumal es Schlösser und Bühnenbildner Etienne Pluss in Le Passe gelingt, in eindringlichen Bildern ein komplexes Flechtwerk an Handlungsfäden auszulegen, zusammen- und wieder auseinanderzuführen.“
(Ute Baumhackl, Kleine Zeitung, 14. Februar 2015)