Idomeneus

Ös­ter­rei­chi­sche Erst­auf­füh­rung

Roland Schim­mel­pfen­nig

Regie Jérôme Junod

Ko­ope­ra­ti­on mit dem Institut für Schau­spiel der Kunst­uni­ver­si­tät Graz


 

Inhalt

Idomeneus, König der Kreter, gerät auf der Rückreise von Troja in einen fürch­ter­li­chen Sturm, bei dem sämtliche Schiffe seiner Flotte zerstört werden. In höchster Not glaubt er eine Stimme zu hören, die ihm folgenden Handel anbietet: Will er das Ufer lebend erreichen, so muss er das erste Lebewesen opfern, das ihm dort begegnet. Idomeneus überlebt und der erste, den er am hei­mat­li­chen Strand trifft, ist – sein Sohn.


Zwei Men­schen­op­fer stehen am Anfang und am Ende des Tro­ja­ni­schen Krieges. Zwei Väter ver­spre­chen etwas, dessen Folgen sie nicht absehen können; blind ist der antike Mensch, sei er Täter, sei er Opfer, dem ihm von den Göttern auf­er­leg­ten Schicksal aus­ge­lie­fert, welches er ertragen, in dem er leiden, agieren und scheitern muss.


2500 Jahre nach dem Tro­ja­ni­schen Krieg wirft Roland Schim­mel­pfen­nig einen neuen Blick auf den alten Mythos und fragt nach den Mög­lich­kei­ten, die der Mensch hat, seinem Schicksal zu entgehen. Und diese Frage bewegt – damals wie heute, wo das Mit­tel­meer wieder zum Mas­sen­grab geworden ist und Menschen an ver­meint­lich rettenden Ufern stranden. Mit seiner mi­ni­ma­lis­ti­schen Sprache schafft Schim­mel­pfen­nig es, eine Welt entstehen zu lassen, die his­to­risch und geo­gra­fisch fern und nah zugleich ist. In großer poe­ti­scher Ver­dich­tung evoziert er den tödlichen Sturm auf dem Meer, die karge Land­schaft der Insel, die bekannten my­tho­lo­gi­schen Figuren und deren komplexe psy­cho­lo­gi­sche Dis­po­si­tio­nen.


Der ös­ter­rei­chisch-Schwei­zer Regisseur Jérôme Junod, geboren 1979 in Lausanne, studierte Phi­lo­so­phie, Ge­schich­te und Indologie und ab­sol­vier­te ein Re­gie­stu­di­um am Max Reinhardt Seminar in Wien. Als Regisseur arbeitet er sowohl im fran­zö­si­schen als auch im deutschen Sprach­raum und ist auch als Autor und Über­set­zer aktiv.

REGIE Jérôme Junod
BÜHNE UND KOSTÜME Nathalie Lutz
MUSIK David Lipp
DRA­MA­TUR­GIE Karla Mäder

MIT den Schau­spiel­stu­die­ren­den der Kunst­uni­ver­si­tät Graz Tala Al-Deen, Amelie Bauer, Stefanie Baur, Lena Entezami, Jana Franke, Danijel Gavrilo­vic, Kon­stan­tin Rickert, Patrick Schlegel, Daniel Schmidt, Carmen Steinert, Michael Zehentner sowie Clemens Maria Riegler aus dem Ensemble des Schau­spiel­hau­ses


Mehr zu „Idomeneus“ am SCHAU­SPIEL­HAUS GRAZ BLOG:

Autor Martin G. Wanko am STARTBLOG zur „Ab­rech­nung mit der Welt“

Pres­se­stim­men

„Junod lässt seine Schau­spie­ler chorisch sprechen […] Dafür steht ihm eine bestens auf­ein­an­der ein­ge­spiel­te Truppe zur Verfügung, die es schafft, aus den auf­ge­stell­ten Theorien immer wieder emo­tio­na­le Momenten zu filtern. Nathalie Lutz hat dazu nicht nur eine kluge Büh­nen­lö­sung ge­schaf­fen, sondern auch fan­ta­sie­vol­le Kostüme mit alt­grie­chi­schem Twist. David Lipp steuert scharf­kan­ti­ge Musik bei. Ein Abend der allen Dar­stel­lern Ge­le­gen­heit gibt zu glänzen und so zum einzigen großen Ta­lent­be­weis wird. Und dar­über­hin­aus eine spannende, manchmal grausame, oft auch un­ter­halt­sa­me Ge­schich­te erzählt. Se­hens­wert!“ (Michaela Reichart, Kronen Zeitung, 6. Oktober 2015)


„In der Ös­ter­rei­chi­schen Erst­auf­füh­rung baut Regisseur Jérôme Junod mit Clemens Maria Riegler und Schau­spiel­stu­die­ren­den der Grazer Kunstuni eine kompakte, chorisch angelegte und präzis cho­reo­gra­fier­te In­sze­nie­rung.“ (Ute Baumhackl, Kleine Zeitung, 6. Oktober 2015)


„Im Grazer Schau­spiel­haus haben Studenten der Kunst­uni­ver­si­tät […] einen knappen, span­nen­den ‚Idomeneus‘ geboten.“ (Karin Ze­het­lei­ter, APA, 5. Oktober 2015)

ORT & DAUER
HAUS ZWEI
Hofgasse 11, A - 8010 Graz
Dauer: ca. 1 Stunde, 5 Minuten
PREMIERE
04. Oktober 2015, HAUS ZWEI
Medien