Audioeinführung „Ich würde alles für die Liebe tun, ich mach’s aber nicht“
Audioeinführung „Ich würde alles für die Liebe tun, ich mach’s aber nicht“

Ich würde alles für die Liebe tun, ich mach's aber nicht

Eine Performance von und mit Julia Gräfner

Künstlerische Leitung und Konzept Julia Gräfner, Anna Wille, Projektentwicklung Cora Frost

Inhalt

Ein Projekt im Rahmen des Masterstudiengangs Theater der Hochschule der Künste Bern.


Wir sind umstellt von idealisierten Körperbildern, Liebeskonzepten und erfolgsversprechenden Lebensmodellen, denen wir oft nicht einmal ansatzweise gerecht werden können. Der Druck, den das vorherrschende Schönheitsideal und der Erfolgszwang ausüben, ist für den normalen Menschen enorm und kaum zu ertragen. Die Kunst kann das Spannungsfeld zwischen einem Körper, der zum Beispiel keinem gängigen Schönheitsideal entspricht und der unstillbaren Sehnsucht, die darin wohnt, fruchtbar machen: Denn dass die Sehnsucht unerfüllt bleibt, ist seit jeher ein Motor, der Kunstschaffende zur Kunstproduktion treibt.


Meat Loaf, der wie jeder Popstar Pose und Person zu einer unauflöslichen und faszinierenden Einheit verschmilzt, hat sich als Schnulzenpoet, Motorradrocker, Mann mit großen Gefühlen, großem Körper und großer Stimme als „bat out of hell“ oder als „wolf with the red roses“ zum hoffnungslosen Romantiker stilisiert, der singend alles für die Liebe tun würde: „I’d do anything for love.“ Ausgehend von der Kultfigur des beleibten Musikers und Schauspielers macht sich die junge Schauspielerin Julia Gräfner in ihrer sehr persönlichen und mutigen Performance Gedanken über Körperbilder und Geschlechterkonstruktionen. Zwischen Extro- und Introvertiertheit schwankend, auf dem schmalen Grat zwischen der für den Darstellungsprozess notwendigen Schutzlosigkeit und professionellen Schutzmechanismen balancierend, mit dem eigenen Exhibitionismus der Schauspielerin und dem Voyeurismus des Publikums spielend, bedient sie sich aus dem Themen-, Gesten- und Gefühlsrepertoire des Popstars, das sie verwandelt und sich anverwandelt, so dass man einen intimen Blick in das Innere der jungen Schauspielerin zu erahnen glaubt.


Julia Gräfner, neues Ensemblemitglied am Schauspielhaus Graz, entwickelte die Performance 2014 gemeinsam mit der Dramaturgin Anna Wille als Abschlussprojekt ihres Masterstudiums an der Berner Hochschule der Künste.

 

KÜNSTLERISCHE LEITUNG UND KONZEPT Julia Gräfner, Anna Wille
PROJEKTENTWICKLUNG Cora Frost, Julia Gräfner, Anna Wille

MIT Julia Gräfner 

 

Möchten eine weitere mutige Performance einer jungen Schauspielerin sehen? Tamara Semzov reflektiert in „Malenkaya Strana (Kleines Land)“ ihre Kindheit in der Ukraine und die Ausreise nach Österreich.

 

 

 

Pressestimmen

„Mit gängigen Schönheitsidealen räumt Julia Gräfner in ihrer Solo-Performance im HAUS ZWEI ebenso auf wie mit diversen Erwartungshaltungen. Zu erleben ist sie in ‚Ich würde alles für die Liebe tun, ich mach’s aber nicht‘ als eine darstellerische Urgewalt, die in ihrem Publikum eine Vielzahl von Emotionen auslöst […] Ein starker Abend einer starken Schauspielerin.“ (Michaela Reichart, Kronen Zeitung, 24. Oktober 2015)


„Die Schauspielerin [Julia Gräfner] legt mit größtem Körpereinsatz und Sinn für Exzentrik eine weitere Probe ihres Talents ab. […] Im Mittelpunkt stehen dabei die Konfrontation mit dem eigenen ‚meat loaf‘, der individuellen Körperlichkeit, und die verschiedenen Rollen, die man als Frau oder Mann einnimmt: ‚Wenn du nicht aufpasst, dann gibt es nur eine Variante von dir.‘“ (Daniel Hadler, Kleine Zeitung, 24. Oktober 2015)

ORT & DAUER
HAUS ZWEI
Hofgasse 11, A - 8010 Graz
Dauer: ca. 50 Minuten
PREMIERE
22. Oktober 2015, HAUS ZWEI
Medien
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