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Philipp Löhle
Als kleines Kind spielt Norma gerne mit ihren Kumpels Pony. Doch irgendwann muss sie mit Ernüchterung feststellen, dass die Gleichberechtigung auf dem Spielplatz in genau jenem Moment aufhört, in dem den Jungs klar wird, dass sie „anders“ ist. Als Mädchen darf sie nicht mehr mitspielen. Und auch als sie größer wird, geht es so weiter: Immer wieder wird sie in Situationen gebracht, die sie in die „Rolle der Frau“ bringen – eine Rolle, die sie gar nicht haben möchte. Die belustigenden, verstörenden und auch bitteren Erfahrungen, die sie in der Frauenrolle macht, gliedern den Theaterabend und entfesseln in der Inszenierung ein Feuerwerk an szenischer Phantasie. Denn neben den vier jungen Schauspieler*innen ist es eine riesengroße Norma-Puppe, die die Hauptrollen an diesem Abend spielt.
Das Stück schildert die unterschiedlichsten Entwicklungsstadien von Normas Geburt bis zu ihrem Berufsleben als junge Erwachsene. Und im Verlauf des Stücks stellt sich mehr und mehr die Frage, warum das alles so ist. Könnte Norma nicht von einem Tag auf den anderen ihre Geschichte neu schreiben? Philipp Löhle fühlt dem Lauf der Zeit wieder einmal auf den Zahn und fragt sich, ob eine Revolte gegen die Strukturen, in die wir quasi hineingeboren werden, erfolgreich sein kann. Und sei es nur, indem eine Figur es schafft, hinter den Text zu schauen, der ihr vorgegeben wird.
„Du (Norma)“ ist eine Geschichte über das Erwachsenwerden. Kindheit, Jugend und junges Erwachsenenalter werden darin geschildert als eine Zeit, in der der Mensch besonders dazu neigt, gegen Normen anzukämpfen und die Welt auf den Kopf zu stellen. Mit „Du (Norma)“ sind nicht nur die Schauspieler*innen und die Puppe gemeint, sondern wir alle – in dem wir uns eine neue Perspektive auf von der Sozialisation vorgeschriebene Rollen und gemeinschaftliche Narrative aneignen.
REGIE Dominic Friedel
BÜHNE Frank Holldack
KOSTÜME Karoline Bierner
DRAMATURGIE Jennifer Weiss
MIT Pascal Goffin, Benedikt Greiner, Sarah Sophia Meyer, Clemens Maria Riegler
„Dominic Friedels scharfsinnige Inszenierung bringt dem Grazer Schauspielhaus Philipp Löhles [...] Opferbiografie „(DU) Norma“. […] Ideenreich, pointensicher und mit enormen Gefühl für Rhythmus und Stille schickt Friedel die Schauspieler Pascal Goffin, Benedikt Greiner, Sarah Sophia Meyer, Clemens Riegler sowie eine überlebensgroße, weiche Häkelpuppe durch den rasanten Parcours. […] Viel Applaus.“ (Ute Baumhackl, Kleine Zeitung, 6. März 2017)
„Recht originell geriet die Umsetzung durch Regisseur Dominic Friedel: Eine riesige Stoffpuppe sitzt auf der Bühne (Frank Holldack) und verkörpert Norma. […] Ein ganzer Abschnitt wird als Schwarz-weiß-Video gezeigt, das Abrutschen in die Gelegenheits-Prostitution ist nur mittels Text dargestellt und wirkt gerade dadurch sehr stark. Pascal Goffin, Benedikt Greiner, Sarah Sophia Meyer und Clemens Maria Riegler kämpften mit ganzem Körpereinsatz.“ (Kathrin Zehetleitner, APA, 5. März 2017)